Mythen und Fakten rund um das Thema Vagina

Die Intimgesundheit der Frau ist leider noch immer für Viele ein Tabuthema und es wird viel zu wenig darüber gesprochen. Wenn es um Erkrankungen im Bereich von Vagina, Vulva & Co. geht, schämen sich viele dies direkt anzusprechen. Daher gibt es kaum einen anderen Gesundheitsbereich, der von so vielen Mythen und Unwahrheiten umwoben ist. Mit diesen Mythen aufzuräumen und diese aufzuklären ist ein wichtiger Schritt um die Aufklärung und die Bereitschaft ohne Scham über Intimgesundheit zu sprechen, zu verbessern.

    Das ist leider wahr. In einigen Religionssystemen gelten menstruierende Frauen als unrein. Deshalb werden sie dort teilweise noch heute von der Gemeinschaft und religiösen Praxis ausgeschlossen.

    Falsch. Dies ist nicht möglich. Es ist jedoch möglich, dass sich das weibliche Geschlechtsteil zurückbildet, wenn es lange nicht zu sexuellen Zwecken benutzt wird. Durch die fehlende Stimulation sollen die Scheidenwände schlechter durchblutet werden, wodurch ihre Elastizität dauerhaft leiden soll. Dies ist jedoch selten der Fall bei jungen Frauen. In den Wechseljahren kann dies jedoch ein ernstzunehmendes Thema werden und hängt mit den Hormonen zusammen.

    Falsch. Das ist sehr unwahrscheinlich, da die Hefepilze dort nicht überlebensfähig sind.

    Falsch. Das ist direkt kaum möglich. Aber der hohe Chlorgehalt des Wassers setzt dem Scheidenmilieu zu, wodurch das Risiko für eine Infektion steigt.

    Richtig! Aus diesem Grund wird beispielsweise der Tampon oder die Menstruationstasse während der Periode kaum gespürt. Der sichtbare Teil der Klitoris  ist hingegen mit mehr als doppelt so vielen Nervenenden wie der Penis ausgestattet.

    Falsch. Schamhaare haben eine evolutionär bedingte Funktion indem Sie vor eindringenden Keimen schützen. Wenn man sie entfernt, muss man sich dessen bewusst sein, dass man eine Schutzbarriere entfernt. Natürlich kann sich jede*r trotzdem rasieren.

    Falsch! Vaginalpilz ist keine Geschlechtskrankheit. Vaginalpilz entsteht, weil sich bestimmte Hefepilzarten, meistens „Candida albicans“, unkontrolliert in der Scheide vermehren. 

    Falsch. Jede Vagina hat ihren eigenen, ganz individuellen Geruch, der sich auch im Verlauf des Zyklus ändern kann. Lediglich, wenn der Geruch allerdings stark, beißend oder fischig wird, ist das ein Zeichen dafür, dass sich zu viele der „falschen“ Bakterien in der Vagina angesiedelt haben. Dies kann auf bakterielle Vaginose hindeuten und dann sollte man unbedingt eine medizinische Fachperson aufsuchen. 

    Falsch. Ausfluss ist ganz normal. Im Grunde ist Ausfluss eine Flüssigkeit die durch Muttermund und Vagina gebildet wird. Ausfluss sorgt dafür, dass die Vagina sauber bleibt. Einige Frauen haben täglich Scheidenausfluss, andere nur hin und wieder. Die Häufigkeit und die Menge hängen von den Hormonschwankungen im Laufe des Monats also vom Menstruationszyklus ab. Scheidenausfluss kann in Sachen Beschaffenheit und Farbe variieren. Manchmal ist er klar und durchsichtig, manchmal auch milchig-weiß. Lediglich wenn sich die Beschaffenheit des Ausflusses hin zu einem körnigen Ausfluss oder wenn sich die Farbe ändert hin zu gelbem oder grünem Ausfluss verändert, kann dies ein Anzeichen für eine Infektion sein. In diesem Fall sollte der Rat des medizinischen Fachpersonals gesucht werden.

    Wahr. Der weibliche G-Punkt wurde von einem Mann so benannt. Das G wurde abgeleitet von seinem Erfinder Ernst Gräfenberg. Aber ob es den G-Punkt tatsächlich gibt, ist bis heute nicht bewiesen.

    Unglaublich aber war. Aus anatomischer Sicht ist die Klitoris eine verkleinerte Version der männlichen Eichel. Bis zur zwölften Schwangerschaftswoche haben männliche und weibliche Embryonen den gleichen Genitalbereich. Er kann sich zu beidem entwickeln.

    Falsch. Scheidenpilz hat nichts mit zu wenig Sauberkeit zu tun. Die Risikofaktoren sind andere, wie das Tragen zu enger oder synthetischer Kleidung, ein geschwächtes Immunsystem oder die Verwendung agressiver Seifen und Waschlotionen.